Sonntag, 30. März 2008

Wilde Kreaturen im Tigerreservat

Am frühen Samstag Morgen um 06:30 Uhr ging es los. Gut ausgestattet mit Fotoausrüstung und Lunchpaket fuhren wir (Arbeitskollege Oscar und ich) endlich mal ins ländliche Indien.

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(Martin & Oscar)

Zum Glück hatten wir nicht ausgiebig gefrühstückt, die Fahrt zum Hafen war nichts für Weicheier. Wer denkt eine Autofahrt mit 140 km/h über kurvige Landstraßen wäre aufregend, sollte sich einmal mit 40km/h über einen belebten Markt chauffieren lassen.

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(Typische Zugreise in Indien)

Sogar die Polizei wurde weggehupt bzw. deren Überholversuche gnadenlos ausgebremst. In drei Stunden fuhren wir vom Hotel zum Hafen nach Port Canning, wo unser Boot auf uns wartete.

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(Unser Boot)

„Unser“ ist dabei wörtlich zu nehmen, da wir die einzigen beiden Gäste auf dem Schiff waren, die nicht zur Familie des Reeders (Manna) gehörten. Die Crew bestand aus sieben Personen, Manna (der Reeder), der Kapitän, ein 1. Offizier, ein Koch, und drei Schiffsjungen. Daneben war noch die Schwester des Reeders mit ihrem Mann und deren Tochter an Bord.

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(Die Schwester, die Tochter, der Mann, der Kapitän (im Hintergr.), der Steuermann (im Hintergr.), der Reeder Manna, Oscar)

Von Port Canning fuhren wir einige Stunden in Richtung Bengalische Bucht / Indischer Ozean. Nach einem Zwischenstopp, bei dem Manna die Erlaubnis einholte das Tigerreservat zu besuchen erreichten wir die Hauptstation des Tigerreservats. Zu dem Zeitpunkt war ungefähr die höchste Temperatur des gesamten Jahres erreicht worden. Das sich dabei kein Tiger aus dem Schatten wagte, braucht nicht extra erwähnt werden. Immerhin sahen wir drei Rehe oder Artverwandte.

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(Reh)

Die Station machte einen sehr heruntergekommenen Eindruck, anscheinend wurde nach der Installation der Anlage nicht an den Weiterbetrieb gedacht, so daß nur das nötigste zum Erhalt der Zäune gemacht wurde. Hier empfehle ich eine Nachbeauftragung per ASR. Nach einem schönen Sonnenuntergang erreichten wir dann das Krishnakunja Hotel & Resort und bezogen unser Zimmer.

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(Sonnenuntergang)

Nach einer erfrischenden Dusche, zwar ohne warmes Wasser, aber das war bei 35° locker zu verschmerzen, bekamen wir dann noch das Abendessen vom Schiff auf das Zimmer gebracht.

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(Martin und Oscar beim Abendessen auf dem Zimmer)

Das Essen war generell sehr gut und auf die empfindlichen europäischen Mägen und Geschmacksnerven abgestimmt. Nach zwei Tagen haben sich bei Oscar und mir keinerlei Nebenwirkungen gezeigt. Dann war auch die Zeit, in der der Generator zur Stromerzeugung angeworfen wurde, gekommen. Zum Glück hatte Oscar für mich noch ein Paar Gästeohrenstöpsel, denn das Ding war so unglaublich laut und keiner konnte mir erklären wofür zwischen 00:00 und 05.00 Uhr Strom benötigt wurde, wenn doch eh den ganzen Tag kein Strom da ist. Zum allem Überfluss kündigte sich dann noch der kulturelle Höhepunkt des Monats an, indem ein Wandertheater im Garten des Hotel & Resort direkt unter unserem Balkon seine Bühne aufbaute.

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(Die Kulturbühne von Kishnakunja Hotel & Resort)

Mittels modernster Veranstaltungstechnik wurden die Zuschauer auch in weitere Entfernung Zeuges der Aufführung. Die Klangqualität war erbärmlich. Worum es in dem Stück ging, konnten wir nicht ausmachen, in jedem Fall wurde viel gerudert und dabei gesungen. „Leider“ gab es kurz darauf einen Regenschauer, bei dem Teile der Lightshow in Rauch aufgingen. Der Produzent beendete daraufhin die Veranstaltung und wir konnten, vom Generator abgesehen, in Ruhe schlafen.


(Videomitschnitt der Aufführung)

Würden wir am Sonntag einen der seltenen Tiger sehen?

Der zweite Teil der Erzählungen und Bilder folgt in Kürze.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Na ihr zwei Fleissigen.
Äh nochmal neu:
Na ihr zwei Urlauber.
Ihr lassts euch gutgehen da ne? Habt ihr euch auch mal verdient.
Wie ich sehe und höre hattet ihr ein eindrucksreiches Wochenende. Beim nächsten Mal nehmt ihr die daheimgelassenen Frauen mit ne?! :-) haha
Ich wünsche euch noch ne schöne und erfolgreiche Woche! Kommt mir ja heile zurück!!
Viel Spass noch beim Schwitzen.
Nicole aus dem kalten Holland :-)