Nach einem langen anstrengendem Tag stiegen wir am Montag Abend in unser Auto ein und wollten noch kurz am Supermarkt vorbei. Doch kaum auf der Straße rumpelte der Wagen hinten rechts, als wenn der Reifen fünfeckig wäre. Auf die Frage: "Did you have an accident" kam nur "No no Sir!" Dabei war auch sein Außenspiegel zersplittert. Wir dachten halt er hätte im Laufe des Tages einen Unfall gehabt. Naja er fuhr halt weiter und weiter, hielt einmal an um nachzusehen, aber es war in der Tat nichts zu erkennen. Nach einigen hundert Metern wurde das Rumpeln immer heftiger und lauter und der Wagen war kaum noch geradeauszulenken. Und das Geräusch kam genau unter meinem Sitz hervor.
Mit einem Mal dachte ich "Jetzt fliegt das Rad weg" und mit einer Notbremsung über drei Spuren fuhr er links ran (Linksverkehr). Nun war das Problem auch zu erkennen. Siehe Bild. Die Lauffläche hatte sich vom Reifen gelöst. Unglaublich. Ohne Warnweste und sogar ohne Licht und Warnblinkanlage wurde dann mit dem Rücken zur Fahrbahn der Reifen gewechselt. Das sah sehr geübt aus und nach gut 15 Minuten saßen wir wieder im Wagen auf dem Weg zum Supermarkt. Ruhig lief der Wagen immer noch nicht, der "neue" Reifen musste wohl dringend mal ausgewuchtet werden.
Heute hatten wir dann auch einen neuen/alten Wagen, der mit der defekten, jetzt reparierten, Klimaanlage.
Mittwoch, 2. April 2008
Reifen kaputt
Dienstag, 1. April 2008
Happy Holi
Auf der Seite gibt es noch weitere Filberichte über die Indienreise des Reporters.
http://km42.spiegel.de
Die Wildnis Part 2
Kurze Zeit später waren wir dann schon wieder auf dem Wasser. Mit dabei war heute ein offizieller Führer des Nationalparks, der für Touristen mit an Bord musste. Aber wie alle „Offiziellen“ konnte auch er nur die Anzahl der „Tigers / squaremeter“ runterbeten. Und das in wirklich schlechtem Englisch, ich hatte fast das Gefühl, wir wären dank Reiseführer und Wikipedia auf einem besseren Wissensstand. Wir hatten mit ihm dann noch zwei weitere Stopps an Stationen des Tigerreservates gemacht, wo wir aber leider auch keinen Tiger zu Gesicht bekamen.

(Martin auf der Suche nach einem Tiger)
Dabei waren an den Stationen alles perfekt eingerichtet um die Tiger aus dem Versteck zu locken. Es war immer ein Teich mit Süßwasser vorhanden und einige Schneisen in die Mangroven geschlagen worden um die Beobachtung leichter zu machen. Es hat jedoch alles nichts genutzt. Während wir auf der Lauer lagen, haben jedoch Affen unser Schiff überfallen und unsere Äpfel geklaut. Das konnte uns die Crew nachher berichten, gesehen haben wir das leider auch nicht. Das Einzige was wir in den zwei Tagen von einem Tiger gesehen habe, war Spuren im Schlick, die auf direktem Wege ins Grün zurückführten.

(aggressiver Affe)
Eine Besonderheit war dann noch als wir aus den Mangroven wieder auf einen Fluß in Richtung Golf von Benagelen einbogen. Durch die auflaufende Flut hatten wir plötzlich einen ziemlich hohen Wellengang. Aber alle Passagiere hielten sich tapfer, auch wenn der Vater von seiner Tochter irgendwie etwas anderes erwartet hatte.
Nach weiteren Mahlzeiten haben wir uns im Bauch des Schiffes 1-2 Stunden zum Schlafen niedergelegt. Die Rückfahrt bis zum Hafen war dann auch weiter recht unspektakulär. Unser Fahrer stand dann pünktlich zur Ankunft am Pier von Port Canning. Die Anlegestelle zu finden, war sicher auch für ihn ein kleines Abendteuer, denn das Boot legte weit ab von jeder befahrbaren Straße an.

(Kleine Inder in Port Canning)
Auf der Rückfahrt schien unser Fahrer es recht eilig zu haben, wie er die Strecke fuhr war echt zu krass. Wesentlich gefährlicher (für die anderen) als unser morgendlicher Weg zur Arbeit. Die vorher geschätzte Zeit von drei Stunden legte er in unter zwei Stunden zurück. Ich fahre ja auch gerne Auto und bin auch schon in der Türkei gefahren, wo es nicht ganz so geordnet zugeht wie auf der B8, aber hier könnte ich nicht fahren, bzw. würde für die selbe Strecke 5 Stunden brauchen, weil er auch da überholt, wo eigentlich kein Platz ist. Aber da alle aufeinander eingestellt sind, ist dann doch irgendwie Platz da. Meistens jedenfalls. (Am Montag war plötzlich sein Außenspiegel kaputt, aber er wollte uns nicht sagen wie das passiert ist.)
Im Hotel bin ich dann erst einmal unter die Dusche gesprungen, das war wirklich erfrischend, denn die Temperaturen im Laufe des Tages ließen den Schweiß laufen, auch wenn man sich kein Stück bewegte.
Alles in allem war es eine sehr interessante Tour, von den Tieren einmal abgesehen, denn Rehe haben wir auch in Dinslaken im Wald. Aber der Blick auf das Leben auf dem Lande waren schon beeindruckend. Teilweise leben die Leute in Lehmhütten oder aus Plastiktüten zusammengebundenen Zelten, auf der anderen Seite gibt es überall perfekten Handyempfang. Die Umstände sahen zu einem großen Teil sehr arm aus, jedoch habe ich nur einen Bettler gesehen, ansonsten hatte immer alle irgendetwas zu arbeiten, sei es auf dem Feld, in einem Handwerksbetrieb entlang der Straße oder als Fahrer irgendeines Verkehrsmittels.

(Fischer auf dem Fluß)
Sonntag, 30. März 2008
Wilde Kreaturen im Tigerreservat

(Martin & Oscar)
Zum Glück hatten wir nicht ausgiebig gefrühstückt, die Fahrt zum Hafen war nichts für Weicheier. Wer denkt eine Autofahrt mit 140 km/h über kurvige Landstraßen wäre aufregend, sollte sich einmal mit 40km/h über einen belebten Markt chauffieren lassen.

(Typische Zugreise in Indien)
Sogar die Polizei wurde weggehupt bzw. deren Überholversuche gnadenlos ausgebremst. In drei Stunden fuhren wir vom Hotel zum Hafen nach Port Canning, wo unser Boot auf uns wartete.

(Unser Boot)
„Unser“ ist dabei wörtlich zu nehmen, da wir die einzigen beiden Gäste auf dem Schiff waren, die nicht zur Familie des Reeders (Manna) gehörten. Die Crew bestand aus sieben Personen, Manna (der Reeder), der Kapitän, ein 1. Offizier, ein Koch, und drei Schiffsjungen. Daneben war noch die Schwester des Reeders mit ihrem Mann und deren Tochter an Bord.

(Die Schwester, die Tochter, der Mann, der Kapitän (im Hintergr.), der Steuermann (im Hintergr.), der Reeder Manna, Oscar)
Von Port Canning fuhren wir einige Stunden in Richtung Bengalische Bucht / Indischer Ozean. Nach einem Zwischenstopp, bei dem Manna die Erlaubnis einholte das Tigerreservat zu besuchen erreichten wir die Hauptstation des Tigerreservats. Zu dem Zeitpunkt war ungefähr die höchste Temperatur des gesamten Jahres erreicht worden. Das sich dabei kein Tiger aus dem Schatten wagte, braucht nicht extra erwähnt werden. Immerhin sahen wir drei Rehe oder Artverwandte.

(Reh)
Die Station machte einen sehr heruntergekommenen Eindruck, anscheinend wurde nach der Installation der Anlage nicht an den Weiterbetrieb gedacht, so daß nur das nötigste zum Erhalt der Zäune gemacht wurde. Hier empfehle ich eine Nachbeauftragung per ASR. Nach einem schönen Sonnenuntergang erreichten wir dann das Krishnakunja Hotel & Resort und bezogen unser Zimmer.

(Sonnenuntergang)
Nach einer erfrischenden Dusche, zwar ohne warmes Wasser, aber das war bei 35° locker zu verschmerzen, bekamen wir dann noch das Abendessen vom Schiff auf das Zimmer gebracht.

(Martin und Oscar beim Abendessen auf dem Zimmer)
Das Essen war generell sehr gut und auf die empfindlichen europäischen Mägen und Geschmacksnerven abgestimmt. Nach zwei Tagen haben sich bei Oscar und mir keinerlei Nebenwirkungen gezeigt. Dann war auch die Zeit, in der der Generator zur Stromerzeugung angeworfen wurde, gekommen. Zum Glück hatte Oscar für mich noch ein Paar Gästeohrenstöpsel, denn das Ding war so unglaublich laut und keiner konnte mir erklären wofür zwischen 00:00 und 05.00 Uhr Strom benötigt wurde, wenn doch eh den ganzen Tag kein Strom da ist. Zum allem Überfluss kündigte sich dann noch der kulturelle Höhepunkt des Monats an, indem ein Wandertheater im Garten des Hotel & Resort direkt unter unserem Balkon seine Bühne aufbaute.

(Die Kulturbühne von Kishnakunja Hotel & Resort)
Mittels modernster Veranstaltungstechnik wurden die Zuschauer auch in weitere Entfernung Zeuges der Aufführung. Die Klangqualität war erbärmlich. Worum es in dem Stück ging, konnten wir nicht ausmachen, in jedem Fall wurde viel gerudert und dabei gesungen. „Leider“ gab es kurz darauf einen Regenschauer, bei dem Teile der Lightshow in Rauch aufgingen. Der Produzent beendete daraufhin die Veranstaltung und wir konnten, vom Generator abgesehen, in Ruhe schlafen.
(Videomitschnitt der Aufführung)
Würden wir am Sonntag einen der seltenen Tiger sehen?
Der zweite Teil der Erzählungen und Bilder folgt in Kürze.
Freitag, 28. März 2008
Freitag in Koklata
Also heute Abend noch mal alle Akkus aufladen, Sagrotan in die Tasche und ab gehts.
Bei unserer Reise werden wir auch per Boot auf einem Seitenarm des Ganges unterwegs sein. Immer dran denken, beim Überbordgehen Mund zu machen (siehe Link zum Ganges).
Donnerstag, 27. März 2008
Mahlzeit Deutschland
seit gestern sitzt mir der Kollege Oscar hier gegenüber. Fast so wie die letzten Jahre in Düsseldorf. :-) Er ist in einer anderen Gruppe als ich und hat auch andere Aufgaben, aber er hat ebenfalls ein Team hier in Indien zu betreuen. Wenn alles läuft, dann sollen die beiden indischen Teams ebenso zusammen arbeiten wie wir das in Deutschland auch machen.
Gestern Abend hat mich der Hotelmanager zu Cocktails in die Darjeeling Lounge eingeladen. Mit Oscar bin ich dann zwischen 18:00 und 20:00 Uhr dort gewesen, den Manager habe ich jedoch nicht gesehen. ;-)
Später haben wir noch einen von Oscars Filmen geguckt, d.h. ich habe ziemlich schnell in die Kissen geguckt. ;-)
Heute früh sind wir vom Frühstück noch mal kurz aufs Zimmer, was jedoch bei Oscar nicht so gut geklappt hat. Der Motor seines Schlosses war defekt. Kurze Zeit später standen dann ein Mechaniker und vier Manager auf dem Flur während Oscar in einem anderen Zimmer, welches schnell für ihn geöffnet wurde, Zeitung lesen durfte.
Naja, nach 10 Minuten war das Schloß dann ausgetauscht und kurze Zeit später sind wir zum Büro gefahren.
Am kommenden Wochenende planen wir eine Reise zum Hugli Delta um einen bengalischen Tiger zu fangen. Mal sehen ob wir das schaffen, ok, mir würde es auch reichen, ihn zu fotografieren.
Ich werde berichten...
Dienstag, 25. März 2008
Guten Morgen Deutschland
Cricket wurde alleine auf vier Kanälen gezeigt, aber ich habe es immer noch nicht verstanden.
Heute morgen hat mit dem Fahrer alles hervorragend geklappt. Nur leider die Klimaanlage im Wagen hat nicht geklappt. :-( Naja mit offenem Fenster war es dann auch ok, bis wir an die Kreuzung kamen, wo die Ampel auf rot stand. Wenn hier mal eine Ampel ist, dann wechselt die nicht alle 60 oder 90 Sekunden, nein, wir standen locker 10 Minuten auf der Stelle, bis wir wieder grün bekamen. Mit Fahrtwind war da natürlich nicht zu rechnen. Ich wollte schon drehen lassen um im Hotel noch mal zu duschen. Mein Fahrer hat mir versprochen nun das Auto zu wechseln, damit wir heute Abend schön gekühlt zurückfahren können.
Heute habe ich mein Holi-Hemd in die Wäsche gegeben, ich bin mal gespannt, ob die das wieder hinbekommen... Ich werde berichten.
Am Mittwoch kommt Oscar hier an, er landet um 01:15 Uhr und ggf. ist er dann schon am Mittwoch mit hier im Office. So und gleich kümmere ich mich mal um die Testumgebung, da ja auch in Deutschland heute endlich wieder gearbeitet wird. ;-)
Montag, 24. März 2008
Guten Morgen Deutschland
Nach dem Frühstück bin ich dann zum Empfang, bzw. zum Drivermanagement am Eingang gegangen und habe nach meinem Fahrer gefragt. Der war "natürlich" nicht da. Nachdem ich dann einen meiner indischen Kollegen angerufen hatte, nahm ich wieder in der Lobby platz und wartete einige Minuten. Es wurde offenbar eifrig telefoniert und wenige Minuten später war mein Fahrer dann da. Naja, eigentlich war er schon die ganze Zeit da, aber er wollte Mr. Dirk abholen und das klappte natürlich nicht. Nun, jetzt hat er meinen Namen, meine Nummer, der Frontdeskmanager ebenfalls und morgen sollte das wohl klappen.
Der Verkehr heute war dann wohl etwas normaler, d.h. voller als vergangene Woche. Feindberührung hatten wir zwar nicht, aber "things in the mirror are closer than they appear". Dabei muß man sagen, daß die meisten mirrors eingeklappt sind, damit sie nicht abgefahren werden. :-)
Ein aktuelles Bild habe ich nicht, aber das hier finde ich noch recht interessant:

Sonntag, 23. März 2008
Disco Time in Kolkata
Am Samstag Abend war im "Dublin" Clubabend, ein bekannter indischer DJ war gebucht worden. Die Musik ging in Richtung House und wir hatten einen guten Abend. Nachdem ich erst ohne Kamera da war, konnte ich irgendwann natürlich nicht mehr anders und musste sie aus dem Hotelzimmer holen. ;-)
Mehr von den Bildern findest Du in meinem Flickr Account.
Den Sonntag habe ich dann zur Erholung genutzt und nichts aufregendes erlebt. Aber am Montag geht ja auf der Arbeit weiter. Ich bin gespannt, ob das mit dem Fahrer morgen früh alles so klappt.
Samstag, 22. März 2008
Mein Nachmittag am Pool
Mein Nachmittag am Pool. Dabei habe ich mich schön im Schatten aufgehalten und ein Buch gelesen. Mittlerweile ist es schon wieder dunkel und ich werden nun hinunter in die Darjeeling Lounge gehen, wo ich mich mit den Engländern verabredet habe, die ich heute morgen beim Frühstück traf.
Freitag, 21. März 2008
iPhone Collage
Ich hoffe heute kann ich mal normal einschlafen, nach lokaler Zeit. Morgen sollte ich mal zum Frühstück gehen.
Das Hotel ist zur Zeit leer, naja klar, locals fahren soweit es geht nach Hause und businesspeople machen sich halt auch normalerweise zum Wochenende auf den Heimweg.
Hier ist noch eine Gruppe Engländer, die habe ich heute Abend jedoch nicht mehr getroffen. Aber nach dem Essen, bin ich jetzt auch ziemlich müde... Gute Nacht Deutschland. :-)
Hotelzimmer
Sehr schönes Bad, mit seperater Dusche und Badewanne. Von dort aus kann man selbstverständlich auf den Fernseher gucken.
Himalaya Wasser
Wasser direkt aus den Höhen des Himalaya. Hoffentlich hoch genug gewonnen, noch vor der ersten Wäscherei, etc.
Pool
Das ist ein Teil des Hotelpools.
Seit ich hier bin, habe ich noch niemanden schwimmen sehen. Aber das ist ja auch ein Business- und kein Urlaubshotel.
Kokosnüsse
Kokosnüsse im Garten. Die Kokusnussmilch soll sehr lecker und frisch schmecken. Durch die natürliche Verpackung ist das auch sicher. Das werde ich noch ausprobieren.
Blumen überall
Frische Blumen stehen hier an jeder Ecke, auch in meinem Zimmer habe ich welche. Ich bin gespannt, ob die erneuert werden oder ob die nur zur Begrüßung hier stehen.
WEITER GEHT´S WENN DU UNTEN AUF "ÄLTERE POSTS" KLICKST!!!
Mein Arbeitsplatz im Hotel
Vom Schreibtisch hat man einen schönen Überblick und zum Glück ist ziemlich viel grün dabei.